Geschichtliche Entwicklung

  Ähnlich wie im Jahr 1911 die Musiker des Militärvereins sich von diesem lösten und einen eigenen Verein gründeten, schlossen sich im Jahr 1924 eine Anzahl Mitglieder des ruhenden Militärvereins zusammen und gründeten einen Schützenverein. Am 4. Juni 1924 bittet der neugegründete Verein den Gemeinderat um Überlassung eines Platzes im Grafental, anstoßend an den Waldabhang am Euringsberg, der einen natürlichen Kugelfang bilden soll. Der Platz wurde den Schützen in stets widerruflicher Weise überlassen mit der Auflage, die in dieser Sache unbedingt erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Zum Bau eines Kugelfangs auf seinem Schießplatz werden dem Verein eine Anzahl dünner Stangen abgegeben. Geschossen wurde angeblich nur mit dem Karabiner 98 auf 100 m. Neben dem Turn-, Musik und Darlehenskassenverein stand auch dem Schützenverein an einem Abend in der Woche das untere Zimmer im Rathaus zur Verfügung.

Die Freude über den Schießplatz in der Wanne war anscheinend bald verflogen, und die großkalibrigen Gewehre waren offensichtlich nicht nach dem Geschmack vor allem der jüngeren Schützen, die nicht als Soldaten gedient hatten. Und so lesen wir im GR-Protokoll vom 11. Januar 1926: Der hiesige Schützenverein hat mitgeteilt, dass er seinen Schießplatz in der Wanne als ungeeignet aufgebe und bittet den GR, ihm einen Platz zwischen der Krummen Steige und dem Wald Rote Halde am Schillingsteil, dem Waldrand entlang abzutreten. Der Schießstand würde ganz nach den Vorschriften der unter militärischer Aufsicht stehenden württembergischen Sportbehörde hergestellt werden. Der GR beschließt, dem Schützenverein den gewünschten Platz ohne Pachtgeld zur Verfügung zu stellen. Das Eigentumsrecht auf den Platz behält die Gemeinde. Die Genehmigung ist stets widerruflich. Die Eröffnung des Beschlusses bescheinigt namens des Vereins der Schützenmeister Georg Gutbrod.

Nun ging alles Schlag auf Schlag. In freiwilliger Gemeinschaftsarbeit wurde die Baugrube für das Schützenhaus ausgehoben, bei dem felsigen Grund keine leichte Arbeit. Das Bauholz wurde für 214 RM eingekauft, deren Zahlung die Gemeinde freundlicherweise erließ. Die Lieferung und schwierige Beifuhr von Schotter usw. hatte der damalige Inhaber eines Schotterwerks, später langjähriger verdienter Schultheiß und Bürgermeister, Albert Mader übernommen. Er wollte sich von keinem seiner Schützenkameraden an freiwilligen Leistungen übertreffen lassen. So präsentierte
er zum Richtfest seine Rechnung - er hatte sie sich an den Hut gesteckt - entfaltete und zerriss sie vor den Augen und zur großen Freude aller. Das war ein guter Neuanfang und wohl zu verstehen, dass der Verein das Jahr 1926 als sein Gründungsjahr bezeichnet.

1928 wurden die Eigentumsverhältnisse festgeschrieben:

  1. Die Gemeinde übernimmt das Schützenhaus als Eigentum und somit auch die daraus anfallenden Steuern.
  2. Die Gemeinde räumt dem Schützen verein, solange derselbe als solcher bestehe, ein uneingeschränktes Verfügungsrecht an dem Schützenhaus und der gesamten Schießanlage ein.
  3. Notwendig werdende Unterhaltungs- und Instandsetzungskosten, der gesamten Anlage übernimmt die Gemeinde nicht.

Das älteste erhaltene Protokollbuch des Vereins wurde von Vorstand Georg Gutbrod geführt. Es beginnt mit dem Bericht über die Generalversammlung vom 27. Januar 1929. Von den 49 Mitgliedern des Vereins waren 25 anwesend. Als Schützenmeister fungierte damals Julius Hafner, als Kassier Johannes Hipp, als Ausschuss: Wilhelm Bauer und Wilhelm Rukwid. Ein kleines finanzielles Polster schien dazusein. Man konnte 100 RM zu 6% ausleihen. Der Jahresbeitrag wurde für aktive Mitglieder auf 2,40 RM, für passive auf l ,20 RM festgesetzt.

Am 18. August d.J. wurde in Meidelstetten ein Bezirksschießen (5 Schuss Igd. frhd.) abgehalten, zu dem Aichelau mit 20, Bernloch mit 20, Meidelstetten mit 10 und Mägerkingen mit 16 Schützen antraten. Bernloch verteidigte den ausgesetzten Wanderpreis mit Erfolg.

Die Schießtätigkeit ließ in den folgenden Jahren zu wünschen übrig. 1930 wird sie als „mittelmäßig" bezeichnet. Dem entsprachen auch die Ergebnisse bei den jährlichen Bezirksschießen. Im Mai 1931 wurde dieses auf der hiesigen Schießanlage abgehalten. Dazu erging eine Einladung an alle umliegenden Vereine; aber außer den 4 Bezirksvereinen wurde das Schießen nur von Steinhilben beschickt. Es war ein schöner Tag: Rund um die große Buche saßen und lagerten Schützen und Gäste, jung und alt, in geselliger Runde, während die Aktiven auf den Ständen um Sieg und Plätze wetteiferten. Für die Schützen standen 25 Sachpreise bereit, mit 29 Ringen gab es noch einen Preis. Mit 34 Ringen ging der l. Preis an Hanner aus Steinhilben. Der Schlussbericht fiel denkbar kurz aus: „Das Schießen ist ohne Anstand verlaufen."

Im November 1931 bemühte sich der Militärverein um einen Zusammenschluss der beiden Vereine. Die Schützen lehnten ab. Ihre Ziele waren rein sportlicher Art. Der Zusammenschluss unterblieb. — Damit enden die Einträge in das erste Protokollbuch.

Für die Folgezeit fehlen Belege. In den 30er Jahren wurde der Schützenverein Mägerkingen, wie die ändern auch, dem nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen angeschlossen und später, wie alle Vereine, von der Besatzungsmacht aufgelöst. Während der Verein ruhte, wollte ein Arzt aus Münchingen bei Leonberg das verlassene Schützenhaus, von seiner landschaftlich reizvollen Lage angetan, käuflich erwerben und zu einem Wochenendhaus umbauen. Auf Wasser und Licht wollte er verzichten. Bei der Gemeinde lief damals, im Frühjahr 1949, die vorbereitende Planung für den Saaleinbau in die Scheune der „Krone". So konnte die Gemeinde für das Herrichten des Schützenhauses vorerst kein Geld aufbringen. Aber dass das Schützenhaus, 1926 in Gemeinschaftsarbeit und zum größten Teil unentgeltlich erbaut, nun verkauft werden sollte, wollte ihr auch nicht gefallen. Und doch, so der Gemeinderat, möge der BM mit Dr. G. verhandeln, ob dieser nicht geneigt wäre, gegen unentgeltlich pachtweise Überlassung auf 5 Jahre das Schützenhaus auf seine Kosten instandsetzen zu lassen. Sollte er auf käuflichen Erwerb bestehen, möge er ein Angebot machen. - Zum Glück tat er keines von beiden.

Es dauerte noch weitere fünf Jahre bis zur Neugründung des Schützenvereins.

Auf einer im „Rößle" am 21. Januar 1954 stattgefundenen Versammlung erklärten sich die ehemaligen Vorstandsmitglieder bereit, bis zur Anmeldung des Vereins die Vorstandschaft zu übernehmen. 18 Anwesende trugen sich gleich in die neue Mitgliederliste ein. Am 13. März fand dann die eigentliche Gründungsversammlung statt, die Vorstand und Ausschuss wählte. Die 29 Abstimmungsberechtigten wählten zum Vorstand und Oberschützenmeister, John Schmid; zum Schützenmeister Johannes Hipp; zum stellv. Schützenmeister Friedrich Rukwid; zum Kassier Wilhelm
Bez; zum Schriftführer Otto Möck; als Ausschussmitglied: Robert Hipp, Gotth. Schlegel, Hermann Hack.

Es ging nun zuerst um die Wiederinstandsetzung des Schützenhauses und des Schießplatzes: die Bahn wird in kurzer Zeit von Mitgliedern ausgegraben und danach das Schützenhaus in Angriff genommen. Die für Juni erhoffte Einweihung, immer wieder verschoben, fand am 29. August bei schönstem Sommerwetter statt. Das Geld für den Aus- und Erweiterungsbau des Schützenhauses konnte durch eine Anleihe bei Mitgliedern beschafft werden.

So hatte der Verein schon im ersten Jahr seines neuen Bestehens ein gutes Fundament zum Weiterbau gelegt. Wegen der nächstjährigen 30-Jahr-Feier wurde für 1955 von größeren Veranstaltungen abgesehen.

Das Jahr 1956 brachte dem Verein eine Erweiterung seines Blickfeldes. Mitte Mai fand hier die Gründungsversammlung des Lichtensteingaues statt. Er faßte die Vereine auf der Alb zusammen, um Veranstaltungstermine aufeinander abzustimmen und die Schützenkameradschaft im Heimatbezirk zu pflegen. Zum Vorsitzenden wurde Lutz, Großengstingen, in den Ausschuss Johannes Hipp, von hier gewählt.

Die 30-Jahr-Feier am 7. und 8. Juli war ein Schützenfest mit allem Drum und Dran: Bierzelt - Festbeleuchtung - Musik und Tanz. Über alledem aber stand das Schießen, das sich einer regen Teilnahme besonders auch auswärtiger Schützenkameraden erfreuen durfte, die teilweise mit ganz ausgezeichneten Ergebnissen aufwarteten: fünf von ihnen aus Ofterdingen, Gammertingen, Onstmettingen und Burladingen erzielten ideale 90 Ringe. Den besten Schuß auf die Ehrenscheibe gab Dr. Kugler aus Gammertingen ab.

1957 lehnt Vorstand Schmid eine Neuwahl ab. An seine Stelle tritt Oberschützenmeister Werner Fink. Im Laufe des Sommers sind es meistens nur einige wenige Aktive, die den Verein auswärts würdig vertreten, z.B. gibt beim Schießen um den Lichtensteinpokal Rudi Hipp den besten Schuss auf die Festscheibe ab. Auch in Pliezhausen und Steinhilben gibt es schöne Preise. Im Herbst, beim Meisterschaftsschießen, wird Rudi Hipp mit 88 Ringen knapp vor Roben Hipp mit der gleichen Ringzahl, Vereinsmeister.

1958: Bei der Jahreshauptversammlung im „Hirsch" wurde an Stelle des Schützenmeisters Schmid, der aufgibt, Hermann Hipp als 2. Vorstand gewählt.

1959: Am Blendenbau wird gearbeitet. Im zukünftigen Wirtschaftsraum wurden die 2 Fenster eingesetzt. Die Schützen waren im Mai in Laichingen, im August in Oberstetten und im September bei dem Gauabschlussschießen in Bernloch erfolgreich. Auch das Herbstabschlussschießen des Vereins war mit 33 Teilnehmern ein voller Erfolg. — Zum Luftgewehrschießen stellte die Gemeinde am Donnerstag die Halle zur Verfügung.

1960: Die Jahresversammlung im „Hirsch" wählt an Stelle des aufgebenden Werner Fink als Vorstand Rudi Hipp. Hermann Bott wird Schießleiter für das Luftgewehr. An den Wegen um den Übungsplatz werden Warnungstafeln angebracht. Mit einem 5. Platz bei den Gruppenwettkämpfen hat der Verein sehr gut abgeschnitten. Beim Herbstabschlussschießen siegten im KK Erwin Mader (87), im Luftgewehr Siegbert Mader.

1961: Schießbetrieb und Besuch der Nachbarvereine sind rückläufig. - Am 16. August 1961 wurde der Schützenverein Mägerkingen beim Amtsgericht Reutlingen in das Vereinsregister eingetragen. Damit ist er Mitglied des württembergischen Landesschützenvereins und damit auch des Deutschen Schützenbundes, sowie Mitglied des Württembergischen Sportbundes. Als eingetragener Verein (e.V.) übernimmt er die „Satzung für Schützenvereine".

1962 wurden die Rundenwettkämpfe des Lichtensteinkreises beschickt. Hinter Großengstingen, Laichingen und Münsingen belegte Mägerkingen im KK den 4. Platz vor fünf weiteren Vereinen. Auch mit dem Herbstabschlussschießen konnte man zufrieden sein.

Die Generalversammlung vom 30. März 1963 gedachte in Dankbarkeit des langjährigen Vorstands und Mitbegründers des Schützenvereins, des unlängst verstorbenen Georg Gutbrod. Angeregt durch BM Bartholds Stiftung eines Wanderpokals für ein Wanderpokalschießen der örtlichen Vereine wurde eine Terminabsprache mit den anderen Vereinen beschlossen. Bei guter Beteiligung wurden im April die Vereinsmeisterschaften in KK und Luftgewehr durchgeführt. (Meister: Wilhelm Bez. und Albr. Fink). Dann traf den Verein ein schwerer, fast tödlicher Schlag. Ein Schieß-
sachverständiger vom Regierungspräsidium besichtigte die Schießanlage. Er stellte schwere Mängel fest (fehlende Blenden), und so wurde die gesamte Schießanlage ab 1. Juli 1963 gesperrt. Die Sperre zog sich über 3 Jahre hin. Die Mitglieder resignierten. Jede Initiative schien gelähmt.

Auf einer sehr schwach besuchten Generalversammlung im Schießraum des Schützenhauses am 5. Juni 1966 ging es vorweg um das Weiterbestehen des Vereins. Man war sich darin einig, an den Gemeinschaftsgeist der Mitglieder zu appellieren und die Schießanlage in Ordnung zu bringen. Der zum 1. Vorstand gewählte Hermann Hipp ging mit gutem Beispiel voran. Die von jedem Mitglied erwarteten 10 Arbeitsstunden oder 2,50 DM je Stunde brachten die glückliche Wende. Die Sperre der Schießanlage wurde aufgehoben und am 11./12. September 1966 konnte zur allgemeinen Freude das Eröffnungsschießen festlich begangen werden. Es beteiligten sich über 50 Schützen daran. Und schon 14 Tage danach fand das erste Pokalschießen der örtlichen Vereine um den von der Gemeindeverwaltung gestifteten Wanderpokal statt. Die Vereinsmeisterschaften am 15. Oktober mit einem Dreistellungskampf bildeten den Abschluss des Schützenjahres 1966. (Meister: Rudi Hipp).

Ein Antrag auf Erwerb des Platzes beim Schützenhaus wird von der Gemeinde abgelehnt. Hingegen schließt sie mit dem Verein einen am 8. April 1968 notariell ausgefertigten Erbbauvertrag ab, laut dessen die Gemeinde Mägerkingen dem Schützenverein für das Flurstück 1635 (Krumme Steige, Schießhaus, Hutung, Weg) mit 45 ar 10 qm ein unbefristetes Erbbaurecht bestellt. Damit war der Verein für immer jeglicher Platzsorgen enthoben.

Zur Jahresversammlung 1969 tagte der Verein erstmals im eigenen Heim. Es war im vergangenen Vereinsjahr in vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit eingerichtet worden. Eine besondere Freude war es, dass trotz der Bauarbeiten das Schießen nicht vernachlässigt wurde und dass sich eine gute und aktive Jungschützenmannschaft herausbildete. Bei den Wahlen wurde der Vorsitzende Hermann Hipp in geheimer Wahl mit allen abgegebenen Stimmen wiedergewählt. Neben Schießwettkämpfen, Lehrgängen und Veranstaltungen soll vor allem die Schießanlage innen und außen freundlicher gestaltet werden. - Es sei hier angemerkt, dass der Verein sämtliche Bauarbeiten im eigener Regie durchführt.

Das Jahr 1970 verzeichnet von März bis Oktober einen regen Betrieb auf den Schießständen. Die neu ins Leben gerufenen Monatsübungen für KK und Luftgewehr fanden Anklang. Die neugestiftete Schützenkette wurde Albrecht Fink als bestem Teilnehmer an den Monatsübungen 1969 im KK- Schießen für das laufende Jahr übergeben. Die Ergebnisse der im April durchgeführten Vereinsmeisterschaften waren maßgebend für die Mannschaftsaufstellung der Rundenwettkämpfe.
Bei der Durchsicht der verschiedenen Schießergebnisse fällt neben der großen Teilnehmerzahl eine oft überraschende Leistungsdichte an der Spitze auf. Eine zugunsten des Kindergartenbaus gestiftete Festscheibe brachte 200,- DM für diesen gemeinnützigen Zweck.

1971 geht die Schützenkette von Albrecht Fink an Manfred Hipp als besten Teilnehmer an den Monatsübungen im KK. Jungschützen erhalten ein Luftgewehr. Einige kaufen ein eigenes, so dass der Ausbau des Luftgewehrraums angebracht erscheint. Für Nachtschießen wird im Ziel der KK-Bahn eine Neonbeleuchtung angebracht.

Am 8. Mai war Kreisschützentag in der Turn- und Festhalle. Beim Preisschießen am 17./18. Juli erzielten Alfred Preisser und Manfred Hipp die ideale Ringzahl 90. Die Schützenketten gingen bei der Generalversammlung 1972 an Alfred Preisser und Bernd Mader. - Und in diesem Jahr erreichten sogar drei Schützen die 90 Ringe. (A. Preisser, M. Hipp, S. Mader). Aber es stellten sich Nachwuchssorgen ein. Darum wurde ein Schießtag für Schüler und Jugendliche eingeführt und zwei Luftgewehre für die Schießbude gekauft. Bei den Monatsübungen im KK lag Manfred Hipp vorn.
Er gewann auch das Nachtschießen. Bei den Meisterschaften des Schützenkreises Lichtenstein belegte unsere KK-Mannschaft (W. Fink, A. Preisser, M. Hipp, A. Fink) den 6. Platz. Den Wanderpokal im Vereinsschießen holte sich der Albverein.

Laut Jahresbericht 1973 zählt der Schützenverein 83 Mitglieder. Die Schützenkette geht von A. Preisser an M. Hipp. Frühjahrs- und Herbstschießen fallen wegen terminlicher Schwierigkeiten aus. Das Nachtschießen ist, sehr beliebt, aus unseren Veranstaltungen nicht mehr wegzudenken. Der Plan zum Bau einer Luftgewehrhalle beim Schützenhaus wird allseits gutgeheißen. Im Pokalschießen lag der Verein, hinter Alb- und Sportverein auf dem 3. Platz.

In den Jahren 1974 und 1975 wurde auf das Frühjahrs- und Herbstabschlussschießen verzichtet, alle anderen Schießen planmäßig durchgeführt: Im April das Jugend- und Schülerpreisschießen mit Luftgewehr, im Juli '74 das KK-Preisschießen, bei dem 4 Schützen mit 90 Ringen und 4 Schützen mit 89 Ringen aufwarteten; am 21./22. September dann das Vereinspokalschießen, an dem seit einigen Jahren immer auch Schützenkameraden aus Hausen teilnehmen. Die Monatsübungen wurden 1974 von 5 Schützen ganz durchgeschossen. Erster und damit Schützenkönig Fritz Rummer. Auch auswärts trug ein zielbewusstes Training gute Früchte. Im Juli schaffte Rummler in Bernloch eine Sensation. Mit 12 30er-Serien siegte er überlegen. — Zur Kreismeisterschaft in Großengstingen trat der Verein mit zwei Mannschaften an. Die erste Mannschaft (Fred Mader, Werner Fink, A. Preisser, Manfred Hipp) schaffte mit einer ausgezeichneten Leistung den 2. Platz. Die zweite Mannschaft den 8. - Beim Kreisschießen Ende Oktober '74 wurde F. Rummler mit 288 Ringen Kreissieger, unsere Mannschaft erreichte mit 1095 Ringen den 6. Rang. - Auf einen weiteren Aufschwung lässt ein Bericht des Jugendleiters Fred Mader hoffen, an dessen Trainingsabenden im Luftgewehrschießen bis zu 20 Schüler und Jugendliche teilnehmen. Sie vor allem können sich an der Luftgewehrhalle erfreuen, die der Verein mit eigenen Kräften in den vergangen Jahren geplant und gebaut hat. Dass sie zu einem Schmuckstück wurde, steht nicht in Frage. Durch die Bauvorhaben trat verständlicherweise im letzten Jahr der Schießbetrieb kurz. Auf Preisschießen wie auch auf die Monatsübungen im KK-Dreistellungskampf wurde verzichtet. Die Schützenkette, die von Manfred Hipp über Werner Fink an Fritz Rummler gekommen war, bleibt ein weiteres Jahr bei diesem. Die Kreismeisterschaften, mit 2 Mannschaften beschickt, brachten den 5. und den 8. Platz. Der neu gestiftete Vereinswanderpokal ging am 21. September 1975 mit dem bisherigen Rekordergebnis von 544 Ringen an den Schützen verein. - Den Schützen steht eine in jeder Hinsicht solide und moderne Schießanlage zur Verfügung: Neben den seit 1970 bestehenden vier vollautomatischen KK-Bahnen die im November 1975 fertiggestellte Luftgewehrhalle mit 6 Scheibenzuganlagen. Wer den Verein vor über 10 Jahren aus seiner Lethargie gerissen und wieder aufgerichtet hat, wissen alle, und sie mögen das nie vergessen.

Das Jahr 1976 stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Vereinsjubiläums. Es musste hierzu von Vorstandschaft, Ausschuss und allen Vereinsmitgliedern eine Unmenge Arbeit geleistet werden, um diese Veranstaltung zu dem von uns gewünschten Erfolg werden zu lassen. Details über den Ablauf
kann man am besten dem nachfolgend aufgeführten Bericht des Reutlinger Generalanzeigers entnehmen, der ihn unter folgender Überschrift in treffender Weise skizzierte:

  Arbeit der Mägerkinger Schützen von allen Seiten gewürdigt!
Mit der Verteilung der wertvollen Preise an die Schützen und einem gemütlichen Beisammensein im Festzelt konnten Mägerkingens Schützen ihre Veranstaltungsreihe anlässlich ihres 50jährigen Jubiläumsfestes abschließen.
Mit der Ehrung zahlreicher Mitglieder für besondere Vereinsverdienste oder langjährige Zugehörigkeit zum Verein wurde Dank und Anerkennung gezollt. Dabei gebührte den drei anwesenden Mitbegründern des Vereins Johannes Hipp, Friedrich Rukwid und Robert Hipp besondere Anerkennung. Besonders erfreut war man in Schützenkreisen darüber, dass Kreisschützenmeister Bangert dem unermüdlichen Motor des Schützenvereins, Vorstand Hermann Hipp, die Goldene Ehrennadel des Landesschützenbundes für seine Arbeit anstecken konnte. Für besondere Verdienste wurden von Verein, Bezirk und Land folgende Schützen geehrt: Manfred Hipp, Hermann Bott, Gerhard Pilger, Rolf Zagst, Siegbert Mader, Erwin Steinmaier, Albrecht Fink, Alfred Preisser, Werner Fink, Rudi Hipp, John Schmid, Erwin Mader, Hans Lächele, Wilhelm Stoffregen und Otto Barth.
Hinzu kamen noch eine ganze Menge weiterer Ehrungen für 10- und mehrjährige Vereinszugehörigkeit. Der Eninger Jagdhornbläserchor, der örtliche Musik- und Gesangverein umrahmten den festlichen Abend in der Festhalle. Bürgermeister Daubmann, Ortsvorsteher Bizer, Albvereinsvertrauensmann Hans Butterstein und Kreisschützenmeister Bangert waren Gratulanten für die Stadt, die Gemeinde, die örtlichen Vereine und die Schützen von Land, Bezirk und Kreis.
Gehörig schlugen die Stimmungswogen, als am vergangenen Wochenende die Montafoner Volksmusikanten ein Stelldichein hier gaben und mit einem bunten Programm aufwarteten. Alphornbläser, Schuhplattler, Jodler, Tanzgruppe einschließlich der Musikanten hatten es gekonnt verstanden, die Besucher in der Festhalle für sich zu gewinnen. Mit erfreulich war, dass die Gäste aus Schruns viele Anwesende im Saal als Mitspieler gewinnen konnten. Nicht minder verstand es die Schrunser Gruppe beim sonntäglichen Frühschoppen im Festzelt, Stimmung zu machen und Humor zu verbreiten.
Auch der Schießbetrieb auf den KK- und Luftgewehrständen hielt bis abends nochmals gut an. Sportlich wurde um Ringe, Teiler und Platz geschossen. Daran beteiligt waren nahezu 100 Schützen von hier und auswärts.

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